Der Einstieg in das Modelleisenbahn Hobby
Gratuliere! Sie haben ein tolles Hobby gefunden. Um es vielleicht etwas einfacher zu machen, haben wir die zehn wichtigsten Schritte hier niedergeschrieben. MÜSSEN Sie diesen Schritten folgen? Nein, natürlich nicht! Es ist die eigene Modellbahn, also kann man einfach das machen, was man sich selber vorstellt. Hat es einen Zweck, die hier beschriebenen Schritte doch mal gut durch zu lesen? Ja! Er sind sicher ein paar Empfehlungen dabei die m. E. nützlich sind.
– Wo möchten sie die Anlage bauen?
– Darf es mal eine andere Form sein?
– Maßstab und Gleise
– Thema und Epoche
– Wohin führen die Schienen
– Wahl der Landschaft
– Wahl der Bahnhöfe
– Steigung
– Kurven und Schlangenlinien
– Einen Entwurf machen
– Startset oder nicht?
Wo möchten Sie die Modellbahnanlage bauen?
Sie möchten sich also eine Modellanlage aufbauen, aber wo? Scheune, Dachboden oder vielleicht eine Modulanlage, die sie ein Paar Mal im Jahr aufbauen können. Denken Sie vielleicht mal über die folgenden Möglichkeiten nach.
Ein großer Dachboden ist sehr schön (würde ich auch gerne haben), aber möchte man so groß anfangen? Vielleicht ist es auch interessant, erst mal in eine Ecke vom Dachboden eine schöne Anlage zu bauen und diese dann mit neuen Teilen zu erweitern. So wird mal was fertig, und Sie können innerhalb kurzer Zeit schon die Früchte Ihrer Arbeit genießen, also den Zügen beim fahren zuschauen.
Weniger Platz? Kein Problem. Überlegen Sie mal mit dem Bau von Modulen an zu fangen, auf den man die Anlage bauen kann. Wenn sie möchten können Sie einen Zug fahren lassen und wenn sie mal richtig dran arbeiten wollen, dann können sie immer ein Stück auf den Küchentisch legen.
Und… „Ich ziehe nie wieder um“ sagen Sie? Wirklich nicht? Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, eine Modellbahn IMMER trennbar zu machen oder als Module auf zu bauen. Die verhindert die bekannten Sägegeräusche, wenn sie umziehen… Mehr über den Bau von Module können sie hier (klick) lesen.
Rund, Viereckig oder Dreieckig? :
Ehrlich, es gibt mehr Formen als das ewige Rechteck. Denken Sie sich mal eine andere Form aus für Ihre Anlage, das bietet oft sehr schöne Einsichten.
Maßstab und Gleissorte:
Jetzt, wo sie wissen, wie viel Platz vorhanden ist, sollten Sie sich mal Gedanken über den Maßstab machen, welchen man fahren möchte und welche Gleise dafür vorhanden sind. Extra dafür haben wir eine paar Seiten mit Informationen über diese Wahl eingestellt:
– Erklärung der Modellbahnmaßstäbe
– H0 oder N
– 2 Leiter oder 3 Leiter Gleissystem
Tipp: immer lesen! Auch wenn sie schon immer sicher wussten, dass sie in N oder H0 fahren wollen…vielleicht finden sie einen Anhaltspunkt, welche Sie zu einer anderen Spurweite bewegt…
Thema und Epoche:
Eine Spielbahn macht am Anfang Spaß, aber eine echte Modellbahn macht doch viel mehr Spaß!!! Denken Sie sich aus, was auf ihrer Modellbahn passieren soll!!! Wann (Jahr) spielt es sich ab und vor allem: Wo (Land)??? Finden sie es schön, hohe Berge auf ihre Anlage zu bauen? Dann ist ein Thema „Norddeutsche Tiefebene“ oder „Niederlande“ weniger geeignet. Möchten sie einen ICE auf ihrer Anlage fahren lassen? Dann ist 1950 nicht der geeignete Zeitraum in dem Ihre Geschichte spielt. Lesen sie sich auch ruhig mal den Beitrag über Modellbahnepochen gut durch, vielleicht gibt es ihnen wieder ein paar Anhaltspunkte rund um diese Frage.
Wohin fährt der Zug?
Ein Zug im Kreis fahren zu lassen macht nur kurz Spaß, aber ein Zug der immer wieder (ohne Zwischenbahnhöfe) zurück kommt, ist nach einer Stunde auch nicht mehr interessant. Denken Sie deshalb auch über den Grund nach, warum der Zug „wo“ fährt und wohin er geht. Vielleicht fährt er zu einem Bahnhof „außer Sicht“? Jeder Zug sollte ein Grund haben, um in diesem Moment da zu sein, wo er ist… So bald man mit dem Nachdenken anfängt… was macht der Zug jetzt, und warum… ist etwas nicht ganz in Ordnung.
Landschaftswahl:
Jetzt, wo man weiß in welchem Land sich der Zug befindet und in welchem Jahr, sollte man ein Bild davon haben, in welche Landschaft sich dies alles abspielt. Baue die Landschaft so Naturgetreu wie möglich nach. Schauen Sie sich viele Bilder vom Original online an und übertrage das (inklusive des ganzen Drecks) auf die Modellbahn. Dadurch wird es viel realistischer.
Bahnhöfe:
Alles oben gelesen? Dann weiß man auch welche Art Bahnhof jetzt wirklich zum Plan passt. Ein großer Durchgangsbahnhof ist nicht realisierbar??? Dann kann man seine Wahl jetzt noch anpassen. Vielleicht ist eine Nebenbahn mit einem kleinen Bahnhof (den man komplett darstellen kann) eine bessere Wahl als ein Großstadtbahnhof, weil dort für die Stadt (oder der Illusion davon) kein Platz mehr ist.
Steigungen auf der Modellbahn:
Das können wir kurz halten. MAXIMAL 4% Neigung, lieber weniger. Und wenn eine Kurve in der Neigung ist, sind sogar 3% zu empfehlen. Noch besser wäre natürlich noch weniger… Warum? Man hat sich eine schöne Lok gekauft. Diese setzten Sie zuhause aufs Gleis, hängen da sechs Waggons hinter und in der Steigung bleibt die Lok stehen… Wäre schade, wenn das passiert, oder? Man ist gewarnt…
Kurven und Schlangenlinien:
Schon mal den Radius einer echten Eisenbahn gesehen? Und dann die Radius 1-Kurven einer Modellbahn? Genau, die kann man „Rechtwinklig“ nennen. Manches Rollmaterial schafft die Kurve nicht, und schön sieht es auch nicht aus. Benutze also (wenn irgendwie möglich) keine R1 Kurven, sondern lieber einen größeren Radius. Je „flacher“, desto schöner und vielleicht ist das bauen mit Flexgleisen wohl das schönste. Damit lassen sich ganz flache Kurven herstellen, welche mit Industrie-Material wirklich nicht zu schaffen sind.
2 Kurven in entgegengesetzte Richtungen? IMMER zwischen die 2 Kurven ein gerades Stück platzieren. Dies verhindert Entgleisungen!!!
Eine Kurve direkt vor oder hinter einer Weiche ist auch nicht zu empfehlen. Auch da sollte sicherheitshalber erst ein stück gerades Gleis dazwischen, um Entgleisungen zu verhindern.
Noch besser wäre es, das abzweigende Gleis der Weiche als Bogengleis weiter zu benutzen!
Endlich… mache Deinen Plan:
Machen Sie zu Ihrem Plan erst mal auf Papier ein paar Skizzen. Das übertragen Sie dann in ein Gleisplanprogramm auf den Rechner (PC). Dies verhindert unnötig gekaufte Gleise, und „Uuupps“-momente. Speziell dafür haben wir die Seite „einen Anlagenplan mit PC“ geschrieben. Wenn man den Gleisplan fertig hat, ist es eine gute Idee den Plan mal mehreren Leuten zu zeigen, um da mal etwas Feedback zu bekommen, was man eventuell noch ändern könnte
Startset oder nicht?
Die Startsets im Geschäft sind m. E. zu oft nicht zu empfehlen. Wenn man auf Modellbaumessen rumschaut kann man für das gleiche Geld oder weniger (!) sein eigenes Startset zusammen stellen mit Zügen und Gleise, die man selber schön findet. Die meisten Startsets haben auch zu einfache Loks und Wagen, die manchmal noch nicht mal von der Epoche her zusammen passen. Also gehen Sie mal auf eine Modellbaumesse und schauen Sie, ob sich dort nicht ein besseres Set zusammen stellen lässt.
Wir wünschen viel Spaß mit den ersten Schritten in diesem schönen Hobby und vielleicht auf Wiedersehen.