Wir basteln uns ein Wasserlinienmodell
Schiffe gibt es in den passenden Modellmaßstäben leider nur wenige bis fast keine. Es gibt aber in den allgemeinen „Revell“-Modellbaumaßstäbe Schiffe, die (obwohl nicht ganz genau dem Maßstab entsprechend) prima zu benutzen sind. Nur einen Nachteil gibt es……..diese Schiffe haben einen komplett dargestellten Kiel, sind also keine Wasserlinienmodelle.
Mit ein wenig tricksen sägt man aber den Kiel ab, damit sie prima auf der Modelleisenbahn benutzbar sind. Als erstes braucht man ein Schiff. In diesem Fall ein Revell-Schiff im Maßstab 1:148, was man auf einer 1:160-Modellbahn benutzen kann:

Zuerst klebt man die Rumpfteile mit MEK oder Bison Entfetter aneinander. Kleben mit den normalen Modellbauklebern ist in diesem speziellen Fall (man wird sehen warum…) nicht stabil genug. Benutze ein paar Gummibänder o.ä. um das ganze mindestens 24 Stunden zusammenzuhalten, während der Kleber trocknet:

Bestimme jetzt die Höhe, auf der man den Kiel (bzw. den Unterteil des Rumpfes) absägen möchte (Weil ein Schiff entweder leer oder beladen im Wasser liegt, kann man da keine ganua Höhe angeben) und stelle mit ein paar Bierdeckeln, Klebeband und einem wasserfesten dünnen Stift folgendes Werkzeug her:

Nehme jetzt eine Wasserwaage und lege das Schiff genau waagerecht. Vielleicht braucht man etwas Hilfe von einem Nachbarn oder Hausgenosse (oder wenn es denn gar nicht anders geht, derjenige, mit dem man die Wohnung teilt… 😉 ), um danach folgenden Schritt zu machen:

Zeichne jetzt, wo das Schiff waagrecht liegt, die Wasserlinie deutlich auf den Rumpf ab. Mit etwas Geduld wird das ganz gut funktionieren, und es ist nicht allzu schlimm, wenn es nicht 101% flach zu gehen scheint:

Nehme jetzt einen Dremel (oder andere Schleifmaschine) und schleife jetzt unter (!!) der markierten Linie das Schiff in zwei Teile. Es braucht nicht super genau zu sein, aber achte drauf, dass die Drehzahl das Plastik nicht zu sehr schmelzen lässt.

Nehme jetzt ein paar Blätter Schleifpapier und klebe diese mit dünnem doppelseitigem Klebeband auf einen flachen Untergrund. Schiebe jetzt mit einer drehenden Bewegung die Unterseite des Schiffes über das Schleifpapier. Weil man die Teile (hoffentlich) GUT zusammen geklebt hat, hat man genügend Festigkeit, um diese Aktion zu einem guten Ende zu bringen:

Schleife so lange, bis die Unterseite ganz flach und der Strich, den man gemacht hat, gerade weg ist. Schleife aber vorsichtig Schicht für Schicht, denn einmal runtergeschliffen… runterschleifen geht immer, wieder etwas rauf schleifen nicht…

Und fertig ist man. So hat man einen prima Wasserlinien-Rumpf für ein Schiff. Nur noch spritzen (Spraydose bei Action kostet 2 Euro und mit der Hand wird es nie so schön) in der richtigen Farbe:

Und auf einem stabilen und flachen Untergrund kann der Rest des Schiffes aufgebaut werden. Und zum Schluss……hat man dann noch ein zweites Schiff für seine Modellanlage:

(genau……dieses Schiff sollte einem alten Kahn ähnlich sehen, der komplett verwittert und damit bereit zum Abwracken ist, inklusive Rost, Mennigfarbe und Untergrundfarbe………:)
